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Norwegen (#SkandinaVIER)

velkommen til norge!

Guten Morgen, Norwegen. Wir sind da! Um 6 Uhr am frühen Mittwochmorgen standen wir abfahrbereit in unserer 4 Quadratmeter-Kabine: K1 mit Rucksack, K2 im Rucksack. Fünf Minuten später saßen wir in unserem WoMo und fuhren aus dem „Bauch“ unserer gigantischen Fjordline-Fähre heraus. Eine zügige Passkontrolle später waren wir „on the road“: Das Abenteuer beginnt!!! So richtig begreifen konnten wir es noch nicht, dafür war es zu früh und irgendwie ging in der letzten Stunde auch alles viel zu schnell.

Auf dem Weg vom Fährhafen zum Campingplatz in Stavanger fuhren wir an Landstrichen vorbei, die Christian an die Schweiz erinnerten: Grün, hügelig und mit viiiiiel Platz zwischen den Häusern. Und was ist jetzt hier bitteschön typisch norwegisch!?

typisch norwegisch ist… eine wanderung zum Preikestolen

Spätestens der Weg zum Priesterstuhl oder „Preikestolen“ lehrte uns, was landschaftlich typisch norwegisch ist: Zerklüftete Landstriche, viel Wasser, weite Natur und Hügel, aus denen irgendwann am Ende des Sichtfeldes Felsen und Fjorde werden. Wir hatten viel über die Fjordlandschaft gelesen, manches im Fernsehen gesehen, aber wenn man selbst dort ist, raubt es einem den Atem. Die Landschaft und Natur in der Region des Preikestolens hat uns vom ersten Moment an fasziniert und uns endlos staunen lassen. Die Wanderung zur Felskanzel hinauf und nicht zuletzt der Blick hinunter lassen einen sprachlos werden und entschädigen für den anspruchsvollen, zweistündigen Aufstieg (DIE ein oder Andere soll es ja auch in anderthalb Stunden hinauf geschafft haben 😛 ). Was gibt es anschließend Besseres, als sich mit einem Sprung in den nahegelegenen See abzukühlen!?

Auf umwegen nach bergen – sehr lohnenswert!!!

Vom sehr freundlichen und hilfreichen Campingplatz-Betreiber in Stavanger hatten wir den Tipp bekommen, nicht auf dem schnellsten Weg (der E39), sondern über den Hardangerfjord nach Bergen zu fahren – wenn wir Zeit hätten. Die hatten wir, also haben wir den (nicht unerheblichen) Umweg auf uns genommen, um in die scheinbar regenreichste Stadt Norwegens zu fahren. Vorab sei gesagt: Wir haben in Bergen, wo es im Jahr an 300 Tagen regnet, keinen einzigen Tropfen Regen abbekommen. Dafür hatten wir 28 Grad und strahlend blauen Himmel – wie auch schon auf dem Weg dorthin. Somit hatten wir das große Glück, die Landschaft am Hardangerfjord in ihrer ganzen Schönheit zu sehen. Zudem konnten wir, dank des Umweges, viele Wasserfälle beobachten, die nicht nur gut gefüllt waren, sondern auch an den bizarrsten Stellen in die Tiefe stürzten (an Straßen, über Straßen hinweg, über Wanderwege etc.).

wildcampen

Auf einem Museumsparkplatz in Norheimsund, direkt am Hardangerfjord, machten wir unsere erste Wildcamper-Erfahrung in Norwegen. Wir finden: Es gibt schlimmere Orte, an denen man stehen kann! 😉

beautiful Bergen

Der nächste Stop war in Bergen geplant, bzw. auf einem Campingplatz in der Nähe. In der Stadt war einiges los, denn es waren Festspiele und am Abend fand das Champions League Finale statt. Daher war es überall angenehm wuselig. Bergen hat es uns ab dem ersten Moment angetan: der Fischmarkt, der Yachthafen, die bunten Häuschen von Bryggen und zur Krönung sind wir auch mit der Fløibahn auf den Hausberg gefahren um den Sonnenuntergang zu genießen. Bis zum tatsächlichen Sonnenuntergang haben wir es allerdings nicht geschafft, da dieser zu dieser Jahreszeit reichlich spät ist und wir uns wegen der Kinder und der letzten Bahn auf den Heimweg zum Campingplatz machen mussten. Dennoch ein klasse Ausblick bei bestem Wetter!


Irgendwann ist dann auch mal ein #Offday angesagt, und dieser hat sich auf unserem Campingplatz „Lone Camping“ mit direktem Zugang zum See angeboten. Die beste Gelegenheit, eine Runde zu Schwimmen!

Flåm

In Flåm sind wir am nächsten Tag spät nachmittags angekommen. Zeit für einen kurzen Spaziergang durch das kleine Dörfchen. Sehr überschaubar, aber auch wieder sehr schick.


Der Plan, abends nochmal essen zu gehen, bestand zwar schon länger, festigte sich aber nochmals als wir einen Blick ins Ægir BryggeriPub geworfen hatten. Eine kleine Brauerei, wo es auch Burger gab – in einer Hütte im Wikinger-Style. Cool! Eher hot waren dann die Preise. Christians zweitteuerstes Bier und der teuerste Burger bisher haben aber dennoch sehr gut geschmeckt.

von zugfahrten, tunneln und kirchen mit teer

Am nächsten Morgen stand für K1 mit Papa eine Zugfahrt auf dem Programm. Und zwar nicht mit irgendeiner Bahn, sondern mit der Flåmsbana. Die knapp einstündige Fahrt von Flåm nach Myrdal wird als eine der spektakulärsten Zugfahrten der Welt angepriesen. Joa, die Ausblicke waren schon ganz gut, aber wenn man vorher schon ein bisschen durch die Fjordlandschaften getingelt ist, bietet die Fahrt keine überraschenden Besonderheiten. Witzig ist der Zwischenstop der Bahn auf einer Plattform, wo man dann aussteigen kann um sich den Wasserfall Kjosfossen anzuschauen. Unserer Meinung nach ist die Fahrt aber nicht unbedingt ein Muss. Dennoch lohnt sich Flåm auf jeden Fall.

Nach der Bahnfahrt ging’s direkt mit dem WoMo weiter. Diesmal war das Highlight der Strecke der längste Straßentunnel der Welt mit sage und schreibe 24,5 (in Worten: vierundzwanzigeinhalb) Kilometern Länge. Die Fahrt durch den Tunnel war aber nicht so anstrengend wie befürchtet, da er – im Gegensatz zu vielen kürzeren Tunneln – sehr gut ausgeleuchtet ist und sogar zweimal durch bunte Beleuchtung in Haltebuchten eine willkommene Abwechslung geschaffen wird. Man „taucht“ somit einfach mal eine knappe halbe Stunde im Berg ab.

Ziel war heute die Stabkirche in Borgund. Eine der wenigen noch original erhaltenen Stabkirchen in Norwegen und auch eine der Ältesten. Sie war deutlich kleiner als wir vermutet hatten, aber dennoch irgendwie beeindruckend. Um sie der Nachwelt noch möglichst lange zu erhalten, wurde die Kirche frisch geteert als wir dort waren. K1 hat natürlich prompt getestet, ob der Teer schon trocken ist. Wer kann schon von sich behaupten, im Leben einmal Teer an der Nase gehabt zu haben!?

gletscherpremiere

Die Route zwischen Flåm und Geiranger war, was die Landschaft angeht, unser vielleicht bester Abschnitt der kompletten Norwegen-Route. Mit dem Bøyabreen haben wir unseren ersten Gletscher in Skandinavien aus der Nähe gesehen. Für eine Gletscherwanderung allerdings, z. B. im Jostedalsbreen-Nationalpark, hat es diesmal nicht gereicht – das müssen wir noch nachholen. Zum Einen ist dies mit kleinen Kindern nicht machbar, zum Anderen nicht ganz ungefährlich. Aber nachdem Kristina nach wie vor bereut, 2010 in Neuseeland keine Gletschertour über den Franz-Josef-Gletscher gemacht zu haben, kann sie zumindest den zuletzt genannten Aspekt für zukünftige Gletscherwanderungen vorerst ausblenden. Also: Das nächste Mal…!

Übernachtet haben wir auf einem Parkplatz in einem Skigebiet oberhalb von Utvik. Das so viel gepriesene „Jedermannsrecht“ wird unserer Meinung nach allerdings überbewertet. Denn zum einen muss man erst mal einen Platz finden, der geeignet ist um dort über Nacht zu parken (einigermaßen flach und im besten Fall auch noch ruhig) und dann muss man dort noch übernachten dürfen. Und das ist nicht so einfach, denn auf den meisten geeigneten Plätzen stehen mittlerweile „Camping verboten“-Schilder. Auf den Plätzen, wo man dann parken kann (wie dem Parkplatz im Skigebiet), sind die Norweger mittlerweile so schlau, dass sie Automaten aufstellen, wo man ca. 5 – 10 EUR zahlt um dort über Nacht zu stehen. Nun gut, dafür bekommt man teilweise sogar Strom, wenn man möchte.


Die weitere Route führte uns wieder vorbei an Fjorden, Wasserfällen und Bergen mit schneebedeckten Gipfeln. In den Seen der Gebirgslandschaft schwommen noch zahlreiche Eisschollen, und wir waren bei strahlendem Sonnenschein mit kurzen Hosen unterwegs. Einfach irre!

der blick hinunter auf geiranger

Ein weiteres Highlight auf der Route war dann die Fahrt zum Dalsnibba, Europas höchstem Fjordblick von der Straße. Das 5 km kurze Stück zum Aussichtspunkt war die kurvenreichste und engste Strecke, die wir während der gesamten Tour gefahren sind. Da kann selbst die Trollstigen-Fahrt (später mehr) nicht mithalten. Aber es hat sich gelohnt. Eine gigantische Aussicht auf Geiranger und den Fjord. Selbst die riesigen Kreuzfahrtschiffe sehen von hier oben noch süß und niedlich aus.

der schönste fjord norwegens…oder der welt

Vom Berg aus ging es dann ins Tal nach Geiranger. Ein Camping-Platz direkt am Fjord, direkt dort wo auch die riesigen Kreuzfahrtschiffe anlegen. Am späten Nachmittag und abends ist das beschauliche Geiranger wirklich idyllisch. Der Wasserfall rauscht in den Fjord hinab und auf dem Campingplatz fühlt man sich auch nachts mittendrin in den Wasserströmen.

Am nächsten Morgen hat dann „TUI Mein Schiff 5“ angelegt. Mit 2.800 deutschen Passagieren. Größtenteils Rentner, versteht sich. Was diese aus dem beschaulichen Geiranger (mit eigentlich nur 250 Einwohnern) machen, dürfte sich jeder vorstellen können. Der Kreuzfahrt-Tourismus hat für uns persönlich, jedenfalls ab diesem Tag, deutlich an Attraktivität verloren.

Trollstigen

Langsam aber sicher waren wir jetzt schon unterwegs zum nördlichsten Punkt unserer Reise. Die Haarnadelkurven des Trollstigen hinab ins Tal sind wahrscheinlich eines der beliebtesten Motive für Norwegen-Reiseführer. Man wird in vielen Ratgebern und Reiseführern oft genug gewarnt, dass man sehr zeitig anreisen soll, um vor den Reisebussen und Touristenmassen die Fahrt hinter sich zu bringen.

Wir haben das Gegenteil gemacht: Am späten Nachmittag waren wir erst beim Trollstigen und unser antizyklisches Reiseverhalten hat sich auf ganzer Linie gelohnt. Wir hatten die komplette Strecke sozusagen für uns. Nur ein paar Motorradfahrer haben wir auf dem Weg nach unten vorbei gelassen, ansonsten gehörte die Straße uns und wir konnten nach Belieben für ein paar Fotos anhalten. Wir wollten aber noch nicht umkehren und uns wieder auf den Weg in Richtung Süden machen, daher haben wir noch einen kleinen Abstecher nach Ålesund gemacht.

Ålesund – der nördlichste Ort unserer Reise

Die Stadt an der Küste liegt inmitten von mehreren Inseln und ist vor allem durch das jugendstilgeprägte Stadtbild bekannt. Vom Hausberg hat man eine hübsche Aussicht auf die komplette Stadt und die umliegenen Inselketten. Der Stellplatz unseres WoMos war wiederum besonders, da wir direkt am Meer standen und den Sonnenuntergang quasi direkt aus dem WoMo beobachten konnten.

Ab in den Süden – Lillehammer

Langsam mussten wir uns dann doch auf den Rückweg machen, da wir mittlerweile bereits mehr als die Hälfte der Reisezeit hinter uns hatten. Also ging es ab nun wieder in Richtung Süden. Der nächste Stop war die Olympiastadt Lillehammer. Hier sind wir allerdings am späten Samstag Nachmittag angekommen, so dass die Geschäfte fast alle schon geschlossen hatten. Da eines der Highlights von Lillehammer die Fußgängerzone ist, war unser Eindruck von Lillehammer eher durchschnittlich. Wenn man sich nicht gerade für Olympiageschichte oder Shopping interessiert, gibt es bestimmt attraktivere Städte in Skandinavien.

eine der schöneren hauptstädte auf der welt: Oslo

Etwas spektakulärer sollte es dann wieder in Oslo werden. In der norwegischen Hauptstadt sind wir auf dem größten Campingplatz Norwegens gelandet, der aber in der Nebensaison nicht überlaufen, sondern sehr weiträumig und ruhig ist. In direkter Nachbarschaft befinden sich ein Badesee, ein Golfplatz (angeblich auch einer der besten Norwegens) und der Holmenkollen mit seiner weltweit bekannten Skisprungschanze (oder wie K1 sagt: Schischmuschanze).


Und wenn man die Skisprungschanze schon vom WoMo-Stellplatz aus sieht, möchte man sie dann ein paar Stunden später auch ganz aus der Nähe bewundern. So haben wir den ersten Abend in Oslo für einen kleinen Spaziergang hinauf zur Schanze genutzt. Auch abends ist der Blick über Oslo gigantisch und selbst wenn man nicht am obersten Punkt der Schanze war, kann man sich vorstellen welchen tollen Blick die Skispringer über Oslo haben – wobei diese im entscheidenden Moment sicherlich Besseres zu tun haben als den Ausblick zu genießen. Direkt an der Schanze befindet sich auch ein Parkplatz, auf dem man mit dem WoMo eine Nacht kostenlos stehen könnte. Diese Option hatten wir uns für die folgende Nacht überlegt, aber es sollte dann doch anders kommen, daher haben wir selbst nicht am Holmenkollen übernachtet, sondern nur gesehen, dass es einige WoMo-Touris tun. 🙂

Am nächsten Tag stand Oslo auf dem Plan. Mit den Bus ist die Stadt vom Campingplatz in einer knappen halben Stunde zu erreichen. Grundsätzlich lässt sich Oslo recht gut zu Fuß erkunden, so dass wir vom Opernhaus bis zum Königlichen Schloß geschlendert sind. Und just als wir am Schloss ankamen, fuhr eine Polizeieskorte am Schloß ab, gefolgt von einem royalen Audi mit König Harald und Königin Sonja an Bord. Sowas nennt man wohl Timing! Natürlich haben die beiden uns auch freundlich zugewunken.


Aufgrund einer kurzfristigen Planänderung haben wir es am Folgetag leider nicht nochmal nach Oslo geschafft. Eigentlich hätte mit dem Munch-Museum und der Nationalgalerie etwas Kultur auf dem Programm gestanden, abgerundet von einem Essen im neuen Hafenviertel. Aber es hat nicht sollen sein. Oslo ist aber ein guter Kandidat für einen Wochenendtrip (ohne WoMo) – früher oder später werden wir es hoffentlich nochmal dort hin schaffen.

Mit der Abreise aus Oslo endet auch der Norwegen-Teil unserer Reise. Wie es uns in Schweden ergangen ist, könnt ihr demnächst in dem nächsten Blog-Artikel lesen.

HIER gelangt ihr zu allen Beiträgen von unserer #SkandinaVIER-Tour.

Goodbye WhatsApp

Demnächst ist es so weit: ich werde WhatsApp (temporär) deinstallieren. Nein, schuld ist nicht der Facebook-Datenskandal, datenschutzrechtliche Bedenken oder die angekündigte Einführung von Werbung. Dann wäre es mit WhatsApp bei weitem nicht getan, sondern man müsste zum Rundumschlag ausholen. Die ursprüngliche Idee zu diesem „Experiment“ hatte ich bereits im Laufe des letzten Jahres und ich habe mir damals vorgenommen während meiner Elternzeit in diesem Jahr auf WhatsApp zu verzichten.

Mich störten damals hauptsächlich zwei Dinge an WhatsApp:

Die Flut an unnötigen Informationen: größtenteils durch die Gruppen wird eine Flut an unnötigen Informationen erzeugt, die mich in der Regel nicht interessieren. Zu den wenigen, wichtigen lnformationen gesellen sich meistens zahlreiche Kommentare und Anmerkungen, die für mich persönlich keine Rolle spielen. Ja, man kann die Gruppen für eine gewisse Dauer, oder für immer stummschalten (was ich bei den meisten getan habe), aber lesen muss ich die Infos dennoch früher oder später. Dazu kommt in den Gruppen häufig ein wildes Wirrwarr an Themen-Sprüngen, was es nahezu unmöglich macht z.B. zwischen den lustigen Bildchen und Videos ein „wichtiges“ Thema vollständig abzuschließen, oder eine Frage final zu klären.

Mein eigenes Antwortverhalten: bei den zahlreichen Nachrichten gehen mir immer wieder entscheidende Nachrichten, auf die ich eigentlich antworten wollte bzw. sollte, verloren. Durch neue eintreffende Nachrichten rutschen „relevante“ Chats soweit nach unten, dass ich sie aus dem Blickfeld verliere und dann „aus den Augen, aus dem Sinn“. Das nervt mich selbst sehr, denn eigentlich habe ich die Erwartungshaltung bei einem schnellen Medium auch schnell zu antworten und nicht erst Tage später. Mitunter kommt es sogar vor, dass ich auf Nachrichten überhaupt nicht reagiert habe, was allerdings in den seltensten Fällen Absicht war. Auch die Markierungsfunktion (Sternchen) hilft mir an dieser Stelle nicht weiter, da ich sie einfach zu selten und nicht konsequent nutze. Vielleicht klebe ich da zu sehr an meiner E-Mail-Struktur, wo ich alle gelesenen / erledigten Mails wegsortiere und alles was im Posteingang bleibt noch irgendwie beantwortet / bearbeitet werden muss. Jedenfalls finde ich mein eigenes Antwortverhalten streckenweise sehr unbefriedigend.

Diese beiden Punkte haben mich dazu geführt ein Leben ohne WhatsApp zu testen. Ja, in dieser Zeit gehen die ein oder anderen Informationen bestimmt an mir vorbei, aber damit werde ich leben können und müssen. Vor allem werden die meisten Informationen mich während der Elternzeit sowieso nicht interessieren, da wir ja dem Alltag für vier Wochen entfliehen werden. Wer weiß, ob das Experiment nicht auch Auswirkungen auf mein Leben nach der Elternzeit hat?! Vielleicht ist es der Anfang von einem Leben ohne WhatsApp?! Klingt etwas unwahrscheinlich, aber mal sehen…

Digital Detox Light

Neben WhatsApp möchte ich während meiner Elternzeit bewusst auf die ein oder anderen digitalen Dienste verzichten und somit einen kleinen „Digital Detox“ vollziehen.

  • Die Facebook Seitenmanager App wird deinstalliert: aktiv betreue ich derzeit sowieso keine Seiten, daher kann ich getrost auf die regelmäßigen Benachrichtigungen „Das Posten von Inhalten auf…“ und irgendwelche Likes verzichten.
  • Newsletter werden aktiv abbestellt: es gibt so viele Newsletter, die ich direkt als gelesen markiere, ohne auch nur einen Blick rein zu werfen. Diese werde ich gezielt abbestellen.
  • Push-Benachrichtigungen reduzieren / deaktivieren: oft öffne ich Apps nur um die roten Bubbles der Push-Benachrichtigungen zu eliminieren. Die gepushten Inhalte interessieren mich dabei dann selten. Durch die Deaktivierung kann der Zwang die Bubbles mit den Zahlen drin wegzubekommen hoffentlich verringert werden.
  • Best of Twitter: für Twitter werde ich mir eine kleine Best-of Liste mit Accounts anlegen, die ich auch während der Reise hin und wieder verfolgen möchte. Den kompletten Stream mit ca. 700-800 Tweets pro Tag werde ich während der Elternzeit sicher nicht verfolgen*. Dies gelingt mir momentan schon selten.

Diese Punkte sollten mir hoffentlich helfen mein digitales Leben zumindest während der Elternzeit auf ein Minimum zu reduzieren. Wie bereits geschrieben wird es auch keinen Reiseblog oder ein sonstiges öffentliches Tagebuch mit Berichten zu unserer Reise geben (auch wenn das endlich nochmal die Gelegenheit mit einer Menge Content wäre!).

Die einzig aktiv genutzte App wird wahrscheinlich Instagram werden. Ein „Foto des Tages“ kann ich mir als Reise-Doku ganz gut vorstellen.

Mal sehen was ich tatsächlich vermisse und welche Dienste es ab Sommer wieder in den Alltag schaffen, oder ob ich mich teilweise wirklich digital entschlacken kann.

* Ausnahme könnte der Termin vom Barcamp Koblenz #bcko18 werden. Da werde ich sicher mal etwas länger in Twitter stöbern. Irgendwo gemütlich in einer Hängematte. An einem Fjord. Oder so ähnlich.

Social Media Overflow

Jetzt also auch noch WhatsApp Status. Der nächste Snapchat Klon. Und ich muss schon wieder feststellen, dass ich wohl definitiv zu alt für den Kram bin.

Snapchat habe ich ausprobiert, und (so behaupte ich jedenfalls) auch größtenteils verstanden. Mit der Usability hatte ich aber bei meinen seltenen Snaps immer wieder zu kämpfen.

lnstagram Stories kam mir da schon etwas mehr entgegen. Aber auch dort habe ich die Stories nur getestet und bisher nicht regelmäßig genutzt. Stories von anderen ansehen?Klar, immer mal wieder zwischendurch. Aber wenn ich mal etwas „spannendes“ zu berichten hätte, habe ich entweder keine Muße mich dann auch noch mit den Stories zu beschäftigen oder — was noch viel häufiger der Fall ist — ich habe kein Netz.

Und jetzt soll ich auch noch WhatsApp mit total spannenden Fotos und Videos füttern? Hmm, probiert habe ich es natürlich schon, aber das war’s wohl auch schon wieder. Es ist natürlich interessant zu sehen, dass man dort Personen erreicht, die mit dem anderen Social Media Kram nix am Hut haben (…dafür aber jede Profilbild-Änderung bei WhatsApp bemerken). Aber ein Kanal, den ich regelmäßig bespiele, wird es trotzdem nicht werden.

Mir ist das mittlerweile zu stressig. Vor wenigen Jahren hätte ich nicht gedacht, dass ich das jemals sagen werde. Aber ich komme beim Leben in der Social Media Echtzeit nicht mehr mit. Da spielen mehrere Faktoren eine Rolle:

  • Mein Arbeitgeber hält nichts vom Internet. Mittlerweile ist das Unternehmen zwar selbst in Social Media vertreten (sogar bei Snapchat!), aber die Mitarbeiter sollten das Internet während der Arbeitszeit lieber nicht nutzen. Und schon gar nichts, wo man sich einloggen muss. Sprich, tagsüber verfolgen was im Netz passiert: unmöglich. Zwischendurch mal einen Blick aufs Handy riskieren ist zwar drin, aber die Streams in Echtzeit verfolgen klappt nicht. Das war früher mal mein Standard. Keine Ahnung, ob das gut war, aber ich war glücklich damit. Das musste ich mir schmerzhaft abgewöhnen.
  • Zum anderen ist da natürlich auch noch die Familie, die meine Zeit in Anspruch nimmt. Und das ist auch gut so! Direkt nach der Arbeit Twitter oder lnstagram checken? Denkste. Dafür müsste man sich an bestimmte Orte zurückziehen. Und selbst da hat man keine Ruhe. 😉

Mittlerweile versuche ich wenn abends Ruhe eingekehrt ist, auf der Couch das wichtigste vom Tag nachzulesen (statt TV). Dabei spielt Twitter noch immer die Hauptrolle. Aber zwischen 500 -7OO Tweets auf einmal zu lesen, macht immer weniger Spaß. Aber trotzdem noch besser als Facebook. Da geht mir schon die Sortierung durch den Algorithmus auf den Keks. Mal sieht man was Neues, mal was Uraltes, und dann immer wieder alles doppelt und dreifach. Und interessant ist es auch nicht. Ich müsste bei Facebook mal dringendst aufräumen, aber momentan macht das so keinen Spaß.

Das Einzige woran ich immer noch Spaß habe ist Pinterest. Das Ganze ist gefühlt personenunabhängig, man muss auf nichts reagieren, es gibt keinen Punkt bis zu dem man alles nacharbeiten möchte…es ist einfach entspannter. Und man muss nichts lesen, sondern kann einfach nur Bildchen gucken. 😉

Mal sehen wo der ganze Spaß noch hin führt. Bei mir stellt sich jedenfalls langsam aber sicher eine gewisse Müdigkeit ein, bedingt durch den Social Media Overflow.

So! Ist! Es!

Vogelrobe

Moin Moin!

Joe Satriani

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