GETAGGTE BEITRÄGE / whatsapp

Goodbye WhatsApp

Demnächst ist es so weit: ich werde WhatsApp (temporär) deinstallieren. Nein, schuld ist nicht der Facebook-Datenskandal, datenschutzrechtliche Bedenken oder die angekündigte Einführung von Werbung. Dann wäre es mit WhatsApp bei weitem nicht getan, sondern man müsste zum Rundumschlag ausholen. Die ursprüngliche Idee zu diesem „Experiment“ hatte ich bereits im Laufe des letzten Jahres und ich habe mir damals vorgenommen während meiner Elternzeit in diesem Jahr auf WhatsApp zu verzichten.

Mich störten damals hauptsächlich zwei Dinge an WhatsApp:

Die Flut an unnötigen Informationen: größtenteils durch die Gruppen wird eine Flut an unnötigen Informationen erzeugt, die mich in der Regel nicht interessieren. Zu den wenigen, wichtigen lnformationen gesellen sich meistens zahlreiche Kommentare und Anmerkungen, die für mich persönlich keine Rolle spielen. Ja, man kann die Gruppen für eine gewisse Dauer, oder für immer stummschalten (was ich bei den meisten getan habe), aber lesen muss ich die Infos dennoch früher oder später. Dazu kommt in den Gruppen häufig ein wildes Wirrwarr an Themen-Sprüngen, was es nahezu unmöglich macht z.B. zwischen den lustigen Bildchen und Videos ein „wichtiges“ Thema vollständig abzuschließen, oder eine Frage final zu klären.

Mein eigenes Antwortverhalten: bei den zahlreichen Nachrichten gehen mir immer wieder entscheidende Nachrichten, auf die ich eigentlich antworten wollte bzw. sollte, verloren. Durch neue eintreffende Nachrichten rutschen „relevante“ Chats soweit nach unten, dass ich sie aus dem Blickfeld verliere und dann „aus den Augen, aus dem Sinn“. Das nervt mich selbst sehr, denn eigentlich habe ich die Erwartungshaltung bei einem schnellen Medium auch schnell zu antworten und nicht erst Tage später. Mitunter kommt es sogar vor, dass ich auf Nachrichten überhaupt nicht reagiert habe, was allerdings in den seltensten Fällen Absicht war. Auch die Markierungsfunktion (Sternchen) hilft mir an dieser Stelle nicht weiter, da ich sie einfach zu selten und nicht konsequent nutze. Vielleicht klebe ich da zu sehr an meiner E-Mail-Struktur, wo ich alle gelesenen / erledigten Mails wegsortiere und alles was im Posteingang bleibt noch irgendwie beantwortet / bearbeitet werden muss. Jedenfalls finde ich mein eigenes Antwortverhalten streckenweise sehr unbefriedigend.

Diese beiden Punkte haben mich dazu geführt ein Leben ohne WhatsApp zu testen. Ja, in dieser Zeit gehen die ein oder anderen Informationen bestimmt an mir vorbei, aber damit werde ich leben können und müssen. Vor allem werden die meisten Informationen mich während der Elternzeit sowieso nicht interessieren, da wir ja dem Alltag für vier Wochen entfliehen werden. Wer weiß, ob das Experiment nicht auch Auswirkungen auf mein Leben nach der Elternzeit hat?! Vielleicht ist es der Anfang von einem Leben ohne WhatsApp?! Klingt etwas unwahrscheinlich, aber mal sehen…

Digital Detox Light

Neben WhatsApp möchte ich während meiner Elternzeit bewusst auf die ein oder anderen digitalen Dienste verzichten und somit einen kleinen „Digital Detox“ vollziehen.

  • Die Facebook Seitenmanager App wird deinstalliert: aktiv betreue ich derzeit sowieso keine Seiten, daher kann ich getrost auf die regelmäßigen Benachrichtigungen „Das Posten von Inhalten auf…“ und irgendwelche Likes verzichten.
  • Newsletter werden aktiv abbestellt: es gibt so viele Newsletter, die ich direkt als gelesen markiere, ohne auch nur einen Blick rein zu werfen. Diese werde ich gezielt abbestellen.
  • Push-Benachrichtigungen reduzieren / deaktivieren: oft öffne ich Apps nur um die roten Bubbles der Push-Benachrichtigungen zu eliminieren. Die gepushten Inhalte interessieren mich dabei dann selten. Durch die Deaktivierung kann der Zwang die Bubbles mit den Zahlen drin wegzubekommen hoffentlich verringert werden.
  • Best of Twitter: für Twitter werde ich mir eine kleine Best-of Liste mit Accounts anlegen, die ich auch während der Reise hin und wieder verfolgen möchte. Den kompletten Stream mit ca. 700-800 Tweets pro Tag werde ich während der Elternzeit sicher nicht verfolgen*. Dies gelingt mir momentan schon selten.

Diese Punkte sollten mir hoffentlich helfen mein digitales Leben zumindest während der Elternzeit auf ein Minimum zu reduzieren. Wie bereits geschrieben wird es auch keinen Reiseblog oder ein sonstiges öffentliches Tagebuch mit Berichten zu unserer Reise geben (auch wenn das endlich nochmal die Gelegenheit mit einer Menge Content wäre!).

Die einzig aktiv genutzte App wird wahrscheinlich Instagram werden. Ein „Foto des Tages“ kann ich mir als Reise-Doku ganz gut vorstellen.

Mal sehen was ich tatsächlich vermisse und welche Dienste es ab Sommer wieder in den Alltag schaffen, oder ob ich mich teilweise wirklich digital entschlacken kann.

* Ausnahme könnte der Termin vom Barcamp Koblenz #bcko18 werden. Da werde ich sicher mal etwas länger in Twitter stöbern. Irgendwo gemütlich in einer Hängematte. An einem Fjord. Oder so ähnlich.

Internationaler Blasmusik Kongress – dieses Jahr nicht.

Es wird ein tolles, spannendes und ereignisreiches Jahr 2018. Davon gehe ich feste aus. Aber es ist auch jetzt schon ein Jahr, wo ich lernen muss auf einige Dinge zu verzichten. Hauptsächlich sind dies Veranstaltungen, die ich gerne besucht hätte, weil sie in der Vergangenheit toll waren oder weil sie zum ersten Mal stattfinden und sehr vielversprechend klingen.

In die letzte Kategorie fällt der Internationale Blasmusik Kongress, der die kommenden vier Tage (18.-21.01.2018) zum ersten Mal stattfindet. Ein wahnsinnig interessantes Programm haben Alexandra Linke (vom blasmusikblog.com) und Miriam Tressel da auf die Beine gestellt. Auch wenn ich derzeit nicht in einem Vorstand aktiv tätig bin, interessieren mich insbesondere die organisatorischen Themen hinsichtlich der Führung und Zukunftssicherheit eines Musikvereins.

  • Das Konzert im 21. Jahrhundert
  • Zukunftsfähige Vereinsziele
  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Konzerte und Events erfolgbringend bewerben

…das sind nur einige der Workshops, die ich gerne besucht hätte. Ganz zu schweigen von den praktischen Workshops für Blechbläser, den Komponistenportraits oder den hochkarätigen Konzerten in den Abendstunden. Es hätten vier interessante Tage werden können, aber dieses Jahr hat es nicht sein sollen. Terminlich teilweise schon verplant, und mit frischem Nachwuchs daheim…da fährt man nicht mal einfach so vier Tage weg. Aber die Zeiten ändern sich auch wieder und wer weiß: Vielleicht kann ich ja schon beim nächsten Mal dabei sein?!

Das ist erst der Anfang des „Jahr der Verzichte“. Es folgen noch einige Dinge, von denen ich jetzt schon weiß, dass ich Laufe des Jahres darauf verzichten muss / werde:

…aber dazu jeweils zu einem späteren Zeitpunkt mehr.

Es gibt natürlich auch gute Gründe für diese Verzichte. Und die hängen (größtenteils) mit meiner Elternzeit zusammen. Und darauf freue ich mich jetzt schon wie Bolle!

Social Media Overflow

Jetzt also auch noch WhatsApp Status. Der nächste Snapchat Klon. Und ich muss schon wieder feststellen, dass ich wohl definitiv zu alt für den Kram bin.

Snapchat habe ich ausprobiert, und (so behaupte ich jedenfalls) auch größtenteils verstanden. Mit der Usability hatte ich aber bei meinen seltenen Snaps immer wieder zu kämpfen.

lnstagram Stories kam mir da schon etwas mehr entgegen. Aber auch dort habe ich die Stories nur getestet und bisher nicht regelmäßig genutzt. Stories von anderen ansehen?Klar, immer mal wieder zwischendurch. Aber wenn ich mal etwas „spannendes“ zu berichten hätte, habe ich entweder keine Muße mich dann auch noch mit den Stories zu beschäftigen oder — was noch viel häufiger der Fall ist — ich habe kein Netz.

Und jetzt soll ich auch noch WhatsApp mit total spannenden Fotos und Videos füttern? Hmm, probiert habe ich es natürlich schon, aber das war’s wohl auch schon wieder. Es ist natürlich interessant zu sehen, dass man dort Personen erreicht, die mit dem anderen Social Media Kram nix am Hut haben (…dafür aber jede Profilbild-Änderung bei WhatsApp bemerken). Aber ein Kanal, den ich regelmäßig bespiele, wird es trotzdem nicht werden.

Mir ist das mittlerweile zu stressig. Vor wenigen Jahren hätte ich nicht gedacht, dass ich das jemals sagen werde. Aber ich komme beim Leben in der Social Media Echtzeit nicht mehr mit. Da spielen mehrere Faktoren eine Rolle:

  • Mein Arbeitgeber hält nichts vom Internet. Mittlerweile ist das Unternehmen zwar selbst in Social Media vertreten (sogar bei Snapchat!), aber die Mitarbeiter sollten das Internet während der Arbeitszeit lieber nicht nutzen. Und schon gar nichts, wo man sich einloggen muss. Sprich, tagsüber verfolgen was im Netz passiert: unmöglich. Zwischendurch mal einen Blick aufs Handy riskieren ist zwar drin, aber die Streams in Echtzeit verfolgen klappt nicht. Das war früher mal mein Standard. Keine Ahnung, ob das gut war, aber ich war glücklich damit. Das musste ich mir schmerzhaft abgewöhnen.
  • Zum anderen ist da natürlich auch noch die Familie, die meine Zeit in Anspruch nimmt. Und das ist auch gut so! Direkt nach der Arbeit Twitter oder lnstagram checken? Denkste. Dafür müsste man sich an bestimmte Orte zurückziehen. Und selbst da hat man keine Ruhe. 😉

Mittlerweile versuche ich wenn abends Ruhe eingekehrt ist, auf der Couch das wichtigste vom Tag nachzulesen (statt TV). Dabei spielt Twitter noch immer die Hauptrolle. Aber zwischen 500 -7OO Tweets auf einmal zu lesen, macht immer weniger Spaß. Aber trotzdem noch besser als Facebook. Da geht mir schon die Sortierung durch den Algorithmus auf den Keks. Mal sieht man was Neues, mal was Uraltes, und dann immer wieder alles doppelt und dreifach. Und interessant ist es auch nicht. Ich müsste bei Facebook mal dringendst aufräumen, aber momentan macht das so keinen Spaß.

Das Einzige woran ich immer noch Spaß habe ist Pinterest. Das Ganze ist gefühlt personenunabhängig, man muss auf nichts reagieren, es gibt keinen Punkt bis zu dem man alles nacharbeiten möchte…es ist einfach entspannter. Und man muss nichts lesen, sondern kann einfach nur Bildchen gucken. 😉

Mal sehen wo der ganze Spaß noch hin führt. Bei mir stellt sich jedenfalls langsam aber sicher eine gewisse Müdigkeit ein, bedingt durch den Social Media Overflow.

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