GETAGGTE BEITRÄGE / blasmusik

Woodstock Alternativen

Das Woodstock der Blasmusik im letzten Jahr war ein wirklich großartiges Festival und ich hätte am liebsten schon direkt vor Ort wieder Karten für dieses Jahr gekauft! Leider werde ich es dieses Jahr aber doch nicht zu meinem neuen Lieblings-Festival schaffen (#elternzeit #skandinaVIER). Schade eigentlich! Aber, es gibt mittlerweile zahlreiche Alternativen, die versuchen an die Erfolge des Woodstock der Blasmusik anzuknüpfen und sehr ähnlich aufgezogen sind.

In den letzten Wochen bin ich immer wieder über Blasmusik-Festivals gestolpert, daher möchte ich an dieser Stelle mal alle kurz und knapp aufführen. Vielleicht schaffe ich es ja in diesem Jahr zu einem „Ersatz-Festival“.

Musikprob

  • Ort: DE – 88630 Seepark Pfullendorf
  • Datum: 15.06. bis 17.06.2018
  • Web: musikprob.party
  • Facebook: @musikprob
  • LineUp: Moop Mama, Seiler und Speer, Da Blechhauf’n XXL, Thomas Gansch (Brassmaster), Dubbbos, Muckasäck, Fezzmo, Dizzy Boyz Brass Band, Die Fexer, Brauhausmusikanten, Frank Metzger und die jungen Böhmischen, Jack Russel’s Halsbänd, Jörg Bollin und das mährische Feuer, Achtalblech, u.v.m.

Blasius

  • Ort: DE – 86742 Fremdingen
  • Datum: 20.07. bis 22.07. 2018
  • Web: blasius.online
  • Facebook: @blasius.online
  • LineUp: Pro Solist’y, Fättes Blech, Herta bläst, Innsbrucker Böhmische, Powerkryner, Funk’n Roll, Blechverrückt, 5er Blech, Brauhausmusikanten, Almdudler, Musikantenfreu(n)de

Brass Wiesn Festival

 

World Blasmusik Days

Und sogar für 2019 gibt es schon ein Festival, dessen LineUp sehr vielversprechend aussieht:

Blechlawine

  • Ort: AT – 6290 Mayrhofen, Zillertal
  • Datum: 30.05. bis 02.06.2019
  • Web: blechlawine.at
  • Facebook: @blechlawine.at
  • LineUp: Ernst Hutter und die Egerländer Musikanten, Powerkryner, Viera Blech, Blaskapelle Gloria, Innsbrucker Böhmische, Da Blechhauf’n XXL, Machlast, Franz Posch und seine Innbrüggler, Blaskapelle Gehörsturz, Alpenoberkrainer, Die Brasserie, Brassaranka, Musikatzen, u.v.m.

Gibt es weitere Festivals dieser Art, die ich bisher noch übersehen habe?

Internationaler Blasmusik Kongress – dieses Jahr nicht.

Es wird ein tolles, spannendes und ereignisreiches Jahr 2018. Davon gehe ich feste aus. Aber es ist auch jetzt schon ein Jahr, wo ich lernen muss auf einige Dinge zu verzichten. Hauptsächlich sind dies Veranstaltungen, die ich gerne besucht hätte, weil sie in der Vergangenheit toll waren oder weil sie zum ersten Mal stattfinden und sehr vielversprechend klingen.

In die letzte Kategorie fällt der Internationale Blasmusik Kongress, der die kommenden vier Tage (18.-21.01.2018) zum ersten Mal stattfindet. Ein wahnsinnig interessantes Programm haben Alexandra Linke (vom blasmusikblog.com) und Miriam Tressel da auf die Beine gestellt. Auch wenn ich derzeit nicht in einem Vorstand aktiv tätig bin, interessieren mich insbesondere die organisatorischen Themen hinsichtlich der Führung und Zukunftssicherheit eines Musikvereins.

  • Das Konzert im 21. Jahrhundert
  • Zukunftsfähige Vereinsziele
  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Konzerte und Events erfolgbringend bewerben

…das sind nur einige der Workshops, die ich gerne besucht hätte. Ganz zu schweigen von den praktischen Workshops für Blechbläser, den Komponistenportraits oder den hochkarätigen Konzerten in den Abendstunden. Es hätten vier interessante Tage werden können, aber dieses Jahr hat es nicht sein sollen. Terminlich teilweise schon verplant, und mit frischem Nachwuchs daheim…da fährt man nicht mal einfach so vier Tage weg. Aber die Zeiten ändern sich auch wieder und wer weiß: Vielleicht kann ich ja schon beim nächsten Mal dabei sein?!

Das ist erst der Anfang des „Jahr der Verzichte“. Es folgen noch einige Dinge, von denen ich jetzt schon weiß, dass ich Laufe des Jahres darauf verzichten muss / werde:

…aber dazu jeweils zu einem späteren Zeitpunkt mehr.

Es gibt natürlich auch gute Gründe für diese Verzichte. Und die hängen (größtenteils) mit meiner Elternzeit zusammen. Und darauf freue ich mich jetzt schon wie Bolle!

Ein Konzertrückblick vor dem Konzert

…und was ein Musikverein mit Digitalisierung zu tun hat.

UPDATE – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – –

Nicht nur die Vorbereitungen für das Konzert sind sehr gut gelaufen, sondern auch das Konzert selbst war tatsächlich (wie in der Werbung großmundig angekündigt ;-)) mal wieder ein Highlight. Es gab einige organisatorische Dinge zu regeln, die bei einem Standard-Jahreskonzert vielleicht weniger Arbeit gemacht hätten, aber der Aufwand hat sich gelohnt:

  • Jubelndes Publikum, das eine Veranstaltung geboten bekommen hat, die sich von vielen anderen unterscheidet.
  • Zufriedene Musiker: denn wenn das Publikum bereits ab dem ersten Ton (vom Jugendorchester) tosenden Applaus spendet, kann man nur zufrieden sein und das Musizieren macht gleich noch viel mehr Spaß!
  • Rentable Veranstaltung: Was kann man sich als Musikverein mehr wünschen als mit der „Kernkompetenz“ Geld zu verdienen um so die weiter unten angesprochenen Kosten zu decken. Für Musikvereine ist dies beim besten Willen nicht selbstverständlich. Umso erfreulicher also, dass dieses Experiment sowohl organisatorisch, als auch musikalisch, geglückt ist.

 

Weiter geht’s mit dem ursprünglichen Artikel:

Kurze Version – – – – – – – – – – – – – – –

Da der Artikel doch etwas länger geworden ist, gibt’s hier die Kurzfassung in Stichworten. Wer sich für diese Stichworte interessiert, kann sich gerne die lange Version antun. 😉

Früher:
  • „langweilige“ Standard-Jahreskonzerte auf Spendenbasis
Heute:
  • Konzerte mit kostenpflichtigen Eintrittskarten
  • Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen für einen online Ticket-Vorverkauf und Werbung via Social Media

LaNge Version – – – – – – – – – – – – – – –

Die meisten wissen, dass ich Musik mache und das u.a. auch in einem Musikverein. Einem eher kleinen Verein auf dem Land. Dort wo Traditionen herrschen und wo man vieles so macht wie man es schon immer gemacht hat.

So lief das bisher in der Regel auch bei den jährlich stattfindenden Konzerten: man erarbeitet ein Konzertprogramm und hofft dann, dass wenigstens ein paar Zuhörer zum Konzert kommen. Natürlich machte man dafür Werbung; ein Artikel in der Lokalzeitung, ein Plakat mit WordArt designed und dann wenn es gut geht auf buntem Papier selbst kopiert. Wenn es gut ging, erschien noch ein kleiner Hinweis im örtlichen Pfarrbrief…das kostet schließlich nichts. Und dann musste man hoffen, dass sich die Reihen in der Stunde vor dem Konzert füllen. Es war absolut nicht absehbar mit wie vielen Gäste man rechnen konnte. Wenn das Konzert Gefallen gefunden hat, sind die freiwilligen Spenden am Ende des Konzertes etwas größer ausgefallen, aber in der Regel war noch Platz im Spendenkoffer. Glücklich war man schon wenn durch die Spenden und den zusätzlichen Getränkeverkauf die entstandenen Kosten gedeckt wurden. Auch bei einem sehr „unspektakulären“ Jahreskonzert entstehen nämlich Kosten in Form von Hallenmiete*, Anschaffungen von neuem Notenmaterial und GEMA. Von den laufenden Dirigentenkosten übers Jahr ganz zu schweigen.

* Anmerkung zur Hallenmiete: Leider wird bei uns der Musikverein wie jeder andere Mieter behandelt und muss eine Miete für die Nutzung der Mehrzweckhalle zahlen. Andere Vereine bekommen wie selbstverständlich Zuschüsse, aber der kulturelle Beitrag eines Musikvereins findet meiner Meinung nach zu wenig Wertschätzung.

So viel – etwas überspitzt – zu den bisherigen Jahreskonzerten.

Ich vertrete seit Jahren die Meinung, dass Musikvereine auch für ihre Konzerte einen angemessenen Eintrittspreis verlangen sollten, denn plump gesagt:

„Wat nix kost, is nix.“

In den letzten Jahren durften wir in unserem Verein immer wieder die Erfahrung machen, dass unsere Jubiläums-Events („Night of SymphonicRock“ oder „Music meets Cinema“) sehr gut angenommen wurden, und diese Konzerte bedeuteten jeweils einen sehr großen Aufwand. Das Publikum hat dies honoriert und gerne entsprechende Eintrittsgelder gezahlt. Dies ist für mich der Beweis, dass die Zuhörer gerne bereit sind Eintritt zu zahlen, wenn die Gegenleistung ( = ein Konzert mit Event-Charakter) stimmt.

Auch in diesem Jahr steht bei uns wieder ein Jahreskonzert an. Es findet dieses Wochenende statt: Samstag, 09.09.2017 in der Lehwaldhalle in Darscheid.

Das grobe Motto „Rock & Pop“ stand schon seit langem fest. Natürlich ein sehr dankbares Motto, welches man als Musikverein ordentlich ausschlachten kann. Und als es am Probewochenende im Juni so aussah, als würde es in einem traditionellen Jahreskonzert (wie oben beschrieben) enden, musste ich mich einmischen, auch wenn ich derzeit nicht im Vorstand aktiv, sondern „nur“ ein einfacher aktiver Musiker bin. Ein Konzert zum Thema Rock & Pop in Vereinsuniform, vor bestuhlten Sitzreihen, usw.? Für mich ein NoGo!

Also habe ich sämtliche Ideen zum Motto ausgepackt, denn die liegen schon länger in einer Schublade. Bühne, Licht, Klamotten, Tickets, etc. Glücklicherweise ist der Vorstand darauf angesprungen, auch wenn die verbleibende Zeit für die Planungen recht kurz war. So ist dann das Konzept für „Heavy Metal – das Rock & Popkonzert“ entstanden.

Ticket-Vorverkauf

Mein persönliches Highlight ist der Ticket-Vorverkauf. Es ist unser erstes Konzert (außerhalb der Jubiläums-Konzerte), wo ein Eintritt erhoben wird. Und dies nicht nur an der Abendkassen, sondern direkt mit Ticket-Vorverkauf; und das ganze sogar online!

Womit wir dann auch beim Thema Digitalisierung wären: es gibt natürlich viele Möglichkeiten Konzerttickets im Vorfeld offline zu verkaufen, aber durch den Einsatz des Ticketsystems pretix.eu waren wir in der Lage die Tickets online zu verkaufen und waren somit nicht auf bestimmte Vorverkaufsstellen oder Verkaufszeiten angewiesen. Die Tickets konnten per Banküberweisung oder PayPal bezahlt und direkt von den Zuhörern ausgedruckt werden. Am Einlass könnten sie dann auch noch eingescannt werden, so dass man einen schnellen Überblick über die eingecheckten Gäste bekommt.

Ein digitales Vorverkaufssystem bringt einige Vorteile:

  • Steuerung: durch zahlreiche Konfigurationsmöglichkeiten lässt sich mit verschiedenen Ticket-Rubriken, Gutscheinen, Rabatten, etc. arbeiten. Unsere Bedürfnisse wurden komplett abgedeckt.
  • Transparenz: durch Statistiken kennt man stets den aktuellen Stand der verkauften Tickets. Weiterhin werden sämtliche Änderungen (Kontingente, Bezahl-Status, etc.) stets dokumentiert.
  • Verfügbarkeit: das System ist 24/7 verfügbar und es wird niemand benötigt, der sich um einen Offline-Verkauf kümmert. Dies spart wiederum Personal-Ressourcen.
  • …bei weiterem Nachdenken fallen einem bestimmt noch weitere Vorteile ein.

 

Der Start unseres Vorverkaufs wurde bombastisch angenommen. Damit hätten wir nicht gerechnet. Und mittlerweile sind im Vorverkauf bereits so viele Tickets verkauft worden, wie wir sonst Gäste bei unseren bestuhlten Konzerten hatten. Da noch ein bisschen Luft noch oben ist, wird es also zusätzlich noch den Verkauf von Resttickets an der Abendkasse geben.

Dieser Erfolg des Ticket-Vorverkaufs ist für mich ein Beweis dafür, dass die Gäste „gerne“ Eintritt zahlen, wenn sie das Gefühl bekommen, dass sie ein nicht alltägliches Event erwartet. Das Interessante daran: im Vorverkauf wurden viele Tickets von Gästen gekauft, die nicht typischerweise zu unseren Konzerten kommen. Dies ist wohl teilweise dem Motto geschuldet, aber auch der Faktor „Social Media“ dürfte einiges dazu beigetragen haben.

Social Media

Die Werbung erfolgte nicht mehr klassisch mit Fokus auf Print (sprich selbstgestaltet Plakate, Lokalzeitungen und Pfarrbrief ;-)), sondern spielte sich hauptsächlich in sozialen Netzwerken ab. In unserem Fall allerdings nur in einem Netzwerk: Facebook. Hier haben wir momentan einfach die größte Reichweite und haben damit auch in letzter Zeit gute Erfahrungen mit gemacht.

Das Werbematerial wurde von einer professionellen Agentur angefertigt – auch ein „Luxus“, den man sich nur leisten kann, wenn entsprechende Eintrittsgelder gezahlt werden. Es hat uns aber in die Lage versetzt unsere Webauftritte entsprechend zu „branden“ und somit alles auf #heavymetal auszurichten.

Natürlich ist Social Media auch Aufwand und man kann nicht behaupten, dass es nichts kostet (schließlich muss man einiges an Zeit investieren), aber es ist nicht mit enormen Kosten verbunden, so dass sich ein Verein so etwas leisten kann. Wir haben seit unserem ersten #heavymetal-Posting Ende Juni einige tausend Personen erreicht, was auch dazu geführt hat, dass wir unsere Tickets überregional verkaufen konnten.

Fazit

Zum Thema Digitalisierung in Vereinen sind die beiden genannten Faktoren nur ein klitzekleiner Ausschnitt, hier schwirrt mir noch eine Menge mehr im Kopf herum und es gilt dazu sicher noch mehr zu sagen bzw. zu schreiben. Vielleicht geschieht dies demnächst noch an entsprechender Stelle.

Fürs Erste bin ich jedenfalls froh, dass das „Experiment“ eines Konzertes mit Ticket-Vorverkauf, und damit mit einigen digitalen Elementen, bereits jetzt geglückt ist. Daher gibt es diesen „Konzertrückblick“ auch schon bevor wir das Konzert überhaupt gegeben haben. (Fast) egal was morgen auf der Bühne passiert, was zu beweisen war, ist für mich vorerst bewiesen. 😉

WOODSTOCK DER BLASMUSIK 2017 – OFFICIAL AFTERMOVIE

Es ist nicht der erste Aftermovie in meinem Blog, und es ist auch nicht der erste Aftermovie vom Woodstock der Blasmusik in meinem  Blog. Aber es ist der erste Aftermovie vom Woodstock der Blasmusik, wozu ich sagen kann: ich war dabei! #www17

Toll, dass sich die Reisegruppe gefunden hat, zu der ich beim Blogeintrag im letzten Jahr aufgerufen habe. Ich gehe fest davon aus, dass dies nicht der letzte Besuch in Österreich war.

Meinen persönlichen Rückblick mit meinem Video vom kompletten Wochenende gibt’s ja schon hier im Blog. Der folgende, offizielle Film ist natürlich deutlich hübscher, kompakter, emotionaler, und überhaupt. Also: play!

Mein Woodstock-Rückblick

Das war also das zweite W in meinem persönlichen Jahreshashtag #www17, das „Woodstock der Blasmusik“.

Ich könnte jetzt versuchen das Festival bis ins kleinste Detail zu beschreiben, aber dann könnte das ein langer, zu langer Blogartikel werden. Und zu lang ist eigentlich schon mein Video vom #WdB17: mein Wochenende zusammengefasst in 25 Minuten. Kürzer konnte ich mich leider nicht fassen. Bei meinen Konzertschnipsel-Videos geht es mir hauptsächlich darum eine persönliche Erinnerung zu haben, daher muss da soviel Sehenswertes rein wie möglich. Und beim Woodstock war irgendwie alles sehenswert. Wir haben noch nicht mal ansatzweise alle Kapellen hören können (wie das bei Festivals nun mal so ist), aber ich stand vor keiner Bühne, wo mir die Musik nicht gefallen hätte. Die bunte Mischung war einfach grandios: von Egerländer bis Urban Brass, Rap, Reggae, oder was auch immer.

Neben der Musik an sich ist auch das Publikum erwähnenswert. 50.000 Musiker (ich behaupte mal, dass auch das Publikum zu 99% selbst aus Musikern bestand) auf einem Haufen ist schon speziell. Und zwar im positiven Sinne. Innerhalb der ersten beiden Stunden auf dem Festival hätte ich schon direkt ein Ticket für’s nächste Jahr gekauft… so angetan war ich von der Atmosphäre während meinem ersten Eindruck.

Und bevor ich jetzt doch aushole und versuche zu beschreiben was man nicht beschreiben kann, sondern erleben muss; und was auch nur Musiker verstehen (von allen anderen habe ich bisher immer nur ein Kopfschütteln geerntet ;-)), gibt’s hier mein überlanges Video. Wer die Geduld und das Verständnis dafür hat: Bitteschön!

Ich denke: bis nächstes Jahr Woodstock!

2×10 Minuten Vlado Kumpan

Vlado Kumpan in Walsdorf

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